David Steindl-Rast
Bruder David Steindl-Rast, OSB, gehört zu den bekanntesten Mystikern der Gegenwart, dem der interreligiöse Dialog, aber auch das Gespräch mit den Naturwissenschaften ein großes Anliegen ist.
Bruder David wurde 1926 in Wien geboren. Er schloss dort ein Kunst- und Psychologiestudium ab, daneben studierte er Anthropologie. Nach seiner Promotion in Psychologie folgte er 1952 seiner nach dem Krieg emigrierten Familie nach Amerika und trat dort 1953 in das neugegründete Benediktinerkloster Mount Saviour in Elmira, NY, ein. Nach zwölf Jahren klösterlicher Kontemplation sowie Studien in Philosophie und Theologie wurde Bruder David 1965 von seinem Abt beauftragt, sich dem Dialog zwischen Christentum und Buddhismus zu widmen. So sammelte er Erfahrungen mit verschiedenen Zen-Meistern und studierte u. a. auch mit Suzuki Roshi im Zen-Kloster Tassajara. Im Jahr 1968 gründete er gemeinsam mit Rabbinern, Buddhisten, Hindus und Sufis in den USA das «Center for Spiritual Studies» und erhielt 1975 den Martin-Buber-Preis für seinen Beitrag, Brücken zwischen den unterschiedlichen religiösen Traditionen zu bauen.
Nicht die Gegensätze, sondern die überraschenden Ähnlichkeiten in der Praxis der Religionen faszinierten Bruder David. Erst mit 60 Jahren, nach 30 Jahren Kontemplation, Studium und Meditation, schrieb David Steindl-Rast aus seinem Erfahrungsschatz heraus sein erstes Buch, «Gratefulness, the heart of prayer» (deutsch «Fülle und Nichts»). Viele weitere sollten folgen. Der Schritt in die Öffentlichkeit führte zu Vortragsreisen und Fernsehauftritten. Bruder David wurde u. a. «Teacher in Residence» im renommierten Esalen-Institute in Big Sur/Kalifornien. Seine Gedanken zur Dankbarkeit haben zu einem weltweiten Netzwerk geführt. Seine Homepage http://www.dankbar-leben.org, von Amerika ausgehend, ist ein globaler Erfolg. Zu seinem 90. Geburtstag erschien die Biographie: «Ich bin durch dich so ich. Meine Lebenswege» (2016).