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Kontemplationswoche via integralis


„Vom Reichtum des einfachen Lebens“

Kontemplation ist ein Erfahrungsweg, eine tiefe Selbstbegegnung. Wenn wir tagelang im Schweigen sitzen, können wir uns selber nicht ausweichen. Verdrängte Inhalte können aufsteigen, Bilder und Vorstellungen über uns selbst werden bewusst und beginnen zu bröckeln, eine neue Authentizität wird möglich. Identifikationen lösen sich auf und wir lassen uns hineintragen in die uns innewohnende Weite, die namenlos ist und in verschiedenen Traditionen verschiedene Namen trägt: Urgrund, Nichts, Leere, Buddhanatur, Brahman, Gott… Quelle allen Lebens. Aus der Erfahrung der Einheit allen Lebens entfaltet sich in uns ganz natürlich das grosse Mitgefühl und die Liebe.

In den Vorträgen wird der Weg nach Innen angesprochen und die Auswirkungen davon für das Leben in der Welt. Wir erhalten Impulse aus dem Leben von drei Menschen, welche  Mitgefühl und Liebe in eindrücklicher Weise gelebt hatten: Franziskus, Ryokan und Madeleine Delbrêl.
Sich selbst vergessend fanden sie zu ihrer tiefen Wahrheit und lebten daraus als freie, eigenständige und zutiefst verbundene Menschen. Die Freiheit der Ungebundenheit an ein persönliches Ego erlaubte ihnen, ganz präsent zu sein und offenherzig auf das Leben zu reagieren.
Alle drei lebten die selbstgewählte Armut als Lebenshaltung und Freiheit: Ryokan der freiherzige Zen-Vagabund, Franziskus der von Liebe überströmende Minderbruder und  Madeleine Delbrêl als Mystikerin und Sozialarbeiterin in den Vorstädten von Paris.
Alle setzten den Lehrspruch von Zenmeister Dogen um, ob sie ihn gekannt hatten oder nicht: „Vergesst nicht, eurer Leben in Heiterkeit zu leben, mit der tiefen Verbundenheit der Liebe und all eure Tätigkeiten mit Grossherzigkeit auszuführen.“

Kontemplation via integralis verbindet die Tradition der Schweigemeditation des Zen und die von christlichen MystikerInnen entfalteten Kontemplationswege. Via integralis wurde gegründet von Pia Gyger ktw und Niklaus Brantschen SJ, beide christliche Ordensleute, Zenlehrer der „Sanbo-Kyodan-Schule“ und von Glassman Roshi autorisierte Zenmeister. Die Kontemplation via integralis ist die Frucht der jahrelangen interreligiösen Begegnung.

Tägliche Kurselemente: 11 x 25 Minuten Zazen, Gehmeditation, Vortrag, Begleitgespräch, Samu (Arbeit in Achtsamkeit), Gottesdienst.
Ganzer Kurs im Schweigen. Bitte tragen sie bequeme, dunkle (wenn vorhanden schwarze), nicht raschelnde Kleidung.

Bedingung zur Teilnahme ist eine Zen- oder Kontemplationseinführung. Falls sie dies nicht haben und trotzdem teilnehmen möchten, melden sie sich bitte im Vorfeld bei Margrit Wenk.

Finanzielle Schwierigkeiten sollen nie ein Grund sein, nicht teilzunehmen. Es besteht ein Solidaritätsfonds. Bitte melden Sie sich bei Margrit Wenk-Schlegel (071 288 65 88).

Eine Stunde Arbeitsmeditation pro Tag (Samu/Karma Yoga) ist integraler Bestandteil bei allen Aufenthalten im Felsentor.

Margrit Wenk-Schlegel
Kontemplationslehrerin der via integralis, Therapeutin und Heilpädagogin. Verheiratet, Mutter von 3 erwachsenen Kindern. Wichtig ist ihr die Verbindung von Spiritualität und sozialem Engagement. Von 1980-1984 Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit in Kolumbien. Aus- und Weiterbildung in verschiedenen Richtungen der Körperpsychotherapie, seit 1991 therapeutische Tätigkeit in eigener Praxis für Körper- und Bewusstseinsarbeit. Vielfältige Meditationserfahrung bei verschiedenen christlichen und buddhistischen LehrerInnen. Zenschulung bei Pia Gyger. Lehrerlaubnis seit 2006 durch Niklaus Brantschen (Jesuit und Zenmeister) und Pia Gyger (Mitglied des Katharinawerks und Zenmeisterin) für via integralis, einer Kontemplationsform, die die Übung des Zazen verbindet mit christlicher Mystik. Seit vielen Jahren leitet sie Meditationskurse und themenzentrierte Angebote der Selbstbegegnung und Bewusstseinsschulung auf der Basis der Achtsamkeit.

Charlie Wenk-Schlegel
Gestaltet die Gottesdienste in den Kontemplationskursen. Verheiratet, Vater von 3 erwachsenen Kindern. Theologiestudium in Innsbruck, Rom und Luzern. Pfarreiseelsorge in der Schweiz und in Kolumbien. Die Ausbildung und Begleitung von Animatoren der Bergbevölkerung und die Erfahrungen mit der Befreiungstheologie waren wegweisend für seine eigene Entwicklung. Seit 1985 ist sein Tätigkeitsfeld die Ökumenische Gemeinde Halden in St. Gallen. Evangelische und Katholische Christen und Christinnen leben dort eine neue Form des Miteinanders. Von 1996 bis 2014 war er dort Gemeindeleiter. Im ökumenischen Pfarreiteam werden zukunftsweisende neue Wege geplant und umgesetzt. In den letzten Jahren waren dies vor allem die interreligiösen Gebete und Begegnungen. Durch die CPT (Clinical Pastoral Training) Ausbildung und Spitalseelsorge ist Begleiten von Menschen in ihren Lebensprozessen ein weiterer Schwerpunkt geworden. Seit 2014 ist Charlie Wenk pensioniert. Nebst alternativen Stadtführungen in St. Gallen unterrichtet er Deutsch für Flüchtlinge in der Integraschule im Solidaritätshaus.


 

Kosten

Beitrag für die Lehrenden
Dana (frei gewählter Geldbetrag für die Lehrperson). Bitte in bar mitbringen.

Aufenthalt im Felsentor
CHF 475 (95/Tag) inkl. MWST für Vollpension im Mehrbettzimmer
CHF 650 (130/Tag) inkl. MWST für Vollpension inkl. MWST für Vollpension im Doppelzimmer
CHF 800 (160/Tag) inkl. MWST für Vollpension im Einzelzimmer, falls verfügbar
zzgl. Kurtaxe und Beherbergungsabgaben: CHF 13.50 (2.70/Tag) inkl. MWST

Im Anmeldeformular hast du die Möglichkeit, uns über Allergien oder Spezielles zu informieren.


Felsentor-Küche
Gebäude und Gartenanlagen

 
 
 
Frühere Events: 3. November
Einführung in die Zen-Meditation
Späteres Event: 12. November
Zen-Sesshin und Yoga